Rotes Rathaus in Berlin-Mitte

Das Rote Rathaus befindet sich im Bezirk Berlin-Mitte, zwischen dem Lauf der Spree und dem Fernsehturm. Das sehenswerte Haus ist der Sitz und Tagungsort des Berliner Senats und des (der) regierenden Bürgermeisters / Bürgermeisterin von Berlin. Der Turm samt Fahnenstange am Roten Rathaus reckt sich in eine Höhe von 94 Meter, der Turm an sich streckt sich etwa 74 Meter dem Himmel entgegen. Damit der Gebäudekomplex einst erbaut werden konnte, wurde zuvor ein ganzer Straßenblock abgerissen. Das Rote Rathaus von Berlin wurde in den Jahren 1861 bis 1869 nach Plänen von Hermann Waesemann erbaut. Der Baustil zeigt starke französische Stil-Elemente der damaligen Zeit. Das Gebäude wurde im sogenannten Rundbogenstil erbaut. Markant ist die rote Backsteinfassade. Das Haus wurde im damals beliebten Baustil der Neorenaissance erbaut; die Türme erinnern an belgisch-flämische Rathaustürme. Konkretes Vorbild beim Bau des Hauses war jedoch die Kathedrale von Laon in Frankreich.

Seine Bezeichnung erhielt das Gebäude durch die auffällige rote Klinker-Backstein-Fassade. Als Besonderheit besitzt das heutige Rathaus von ganz Berlin einen umlaufenden Terrakottafries, am Übergang vom Erdgeschoss zum 1. Stock. Auf 36 Tontafeln wird die Geschichte von Berlin von den Anfängen bis zur Gründung des Kaiserreichs im Jahr 1871 bildlich dargestellt. Der schönste Teil der Fassade befindet sich auf der Hauptseite mit Turm zur Rathausstraße hin. Der quadratische Gebäudekomplex besitzt drei umschlossene Innenhöfe.

Prunksäle für Feierlichkeiten und Tagungen

Neben den Regierenden, dem (der) amtierenden Berliner Bürgermeister*in und des Senats von Berlin, gibt es im Roten Rathaus regelmäßig Kunstausstellungen zu bewundern. Das quadratische Gebäude an sich ist in vier Flügel aufgeteilt. Insgesamt 247 Räume stehen im Roten Rathaus zur Verfügung, wobei sich die Säle im 1.Stock befinden. Einige der Räume sind als wahre Prunksäle zu bezeichnen mit Wappen, Gemälden und sonstigem Prunk. Der größte Saal des Rathauses ist der Große Festsaal, welcher regelmäßig für Feierlichkeiten und Empfänge genutzt wird. Als schönster Saal im Gebäudekomplex wird der Säulensaal bezeichnet. Die drei Stockwerke des Rathauses sind mittels Fahrstühle verbunden. Wenn es nur Treppen gäbe, wären die Regierenden schon außer Puste, bevor sie erste Sitzung begonnen hätte.

Ganz oben und ganz unten

Der Turm war in früheren Zeiten für die Öffentlichkeit zugänglich, heute ist er gesperrt. Im Inneren des Turms befindet sich eine Wendeltreppe aus Holz mit 275 Stufen. Oben angekommen, konnte man das Uhrwerk, die Mechanik der Turmuhr bestaunen. Im Kellergewölbe des Roten Rahauses befindet sich die Kantine, der Ratskeller. Dort speisen sowohl die Bediensteten bis zum Bürgermeister von Berlin, als auch Berliner und Touristen.

Zerstört und wieder aufgebaut

Nach schwerer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Rote Rathaus in den 1960er Jahren zu Zeiten der DDR rekonstruiert und wieder aufgebaut. Nach dem Mauerbau der DDR lag das heutige Berliner Rathaus in Ost-Berlin. Seit 1991, nach der deutschen Wiedervereinigung, wurde das Rote Rathaus zum Gesamtberliner Regierungssitz. Zu Zeiten der DDR war das Rathaus von Schöneberg der Sitz der Berliner Machthabenden. In den Jahren 2005 bis 2006 fand die letzte Restaurierung des Roten Rathauses statt. Unmittelbar vor dem Rathaus soll in Zukunft ein U-Bahnhof entstehen.