Die Rhön in Bayern, Hessen und Thüringen

Weites Land - einzigartige Landschaften im Dreiländereck

Die Rhön ist ein Mittelgebirge im Norden von Bayern und liegt zu Teilen in Hessen, Bayern (Franken) und Thüringen, im Dreiländereck. Bekannt ist die Rhön für die sanften, einsamen Hügel und Kuppeln, einige höhere Berge und die wunderschöne Landschaft. Auf sanften Tourismus wird in der Rhön besonderen Wert gelegt. Die Hochebene der Rhön ist nicht sehr dicht besiedelt.

Rhön - Kulturlandschaft unterhalb der Wasserkuppe
Blick von der Wasserkuppe aus hinein in die Rhön

Große Basaltfelsen und Kuppen in der Rhön lassen auf den vulkanischen Einfluss in dieser Region schließen. Die Rhön war lange ein "Armenhaus". Landwirtschaft ist in der Rhön nur eingeschränkt möglich, das Klima ist im Winter rau. Durch die DDR-Grenze wurde die Rhön zum Zonenrandgebiet und zu einem leeren Landstrich. Erst nach der Wiedervereinigung von Deutschland hat sich die Rhön wirtschaftlich erholt, ohne ihren ursprünglichen Charakter zu verlieren.

Rhön - Wandern und Radfahren gut!

Für Wanderexperten ist die Rhön ein Begriff. Die Rhön besitzt etwa 3.500 km markierte Wanderwege und, dazu noch 1.400 km Radwege. Durch die Rhön führt der Premium-Wanderweg "Hochrhöner" mit einer Länge von 175 km von Bad Salzungen in Thüringen bis Bad Kissingen in Franken. Er führt über die beiden markantesten Berge der Rhön, die Wasserkuppe (Hessen) und den Kreuzberg (Franken).

Fliegerdenkmal - Wasserkuppe - Rhön
Fliegerdenkmal von 1923 auf der hessischen Wasserkuppe

Dazu gibt es noch zahlreiche Naturlehrpfade und Rundwanderwege. Natürlich gibt es auch einen Rhönradweg. Die Rhön ist sehr beliebt bei den Mountainbikern. Einige der höheren Berge stellen schon Herausforderungen dar. Die hügelige, meist offene Landschaft im Wechsel mit bewaldeten Bereichen machen das Radfahren zu einem anstrengenden, aber schönen Erlebnis.

Sole- und Moor - Kurbäder mit Tradition

Die Rhön hat zahlreiche Kurbäder. Am bekanntesten ist Bad Kissingen, ziemlich zentral in der bayerischen Rhön gelegen. Traditionsreiche Kurorte sind dazu die Städte Bad Brückenau, Bad Salzungen und Bad Salzschlirf. Solequellen-Bäder und Moorbäder sind die Highlights der Kurorte. Die saubere Luft und die schöne Landschaft gibt es gratis dazu.

Die UNESCO verlieh der Rhönlandschaft im Jahre 1991 den Status eines Biosphärenreservates. Damit wurde der bayerische Teil der Rhön zum größten bayerischen Naturschutzgebiet außerhalb der Alpenregion. Die höchsten Berge der Rhön sind die Wasserkuppe (Hessische Rhön) mit 950 Meter und der Kreuzberg (Bayerische Rhön) mit 928 Meter Höhe.

Wasserkuppe mit Random und Segelflugzeugen
Segelflugzeuge auf der Wasserkuppe, hinten das Random (ehem. Radarstation)

Rotes Moor und Schwarzes Moor

Das Rote und das Schwarze Moor sind sehr gut besuchte Ausflugsziele der Rhön. Die Moore befinden sich im Naturschutzgebiet; es sind sehr wertvolle und schützenswerte Lebensräume für Flora und Fauna. Die Moore liegen nahe der Stadt Bischofsheim in der Hochrhön. Die Moore betritt man nur über hochgestellte Bohlenwege, die mehrere Kilometer Länge haben. Die Moore dürfen auf keinen Fall betreten werden. Die Flora und Fauna der Moore ist einzigartig. Das Schwarze Moor muss pro Jahr ca. 100.000 Besucher verkraften.

Weitere Sehenswürdigkeiten der Rhön

Das Schloß Saaleck im nahen Hammelburg ist sehr sehenswert, ebenso die Kirchenwehrburg Lichtenburg in Ostheim. Dazu kann man noch das Wasserschloss in Unsleben besuchen. Die Höhen der Rhön werden von zahlreichen Burgen und Schlössern verziert. Die nahe Barock- und Bischofsstadt Fulda hat auf kulturellem Gebiet einiges zu bieten. Naturfreunde können auf der Saale an Kanutouren teilnehmen. In Münnerstadt finden sie einen von Tilman Riemenschneider geschaffenen Altar sowie eine kleine, aber feine, Orthodoxe Kapelle.

Schafrasse der Rhön - das Rhönschaf
Rhönschaf - Merkmal: hornloser schwarzer Kopf

Das Rhönschaf

Das Rhönschaf ist eine Erfolgsgeschichte der Rhön. Früher war diese Schafsrasse mit dem kahlen, schwarzen Kopf, ohne Hörner und nur mittelgroß, weit verbreitet in der Rhön. Durch Neuzüchtungen von Schafsrassen wurde das an das Klima der Rhön angepasste Schaf verdrängt, bis an den Rand des Aussterbens. Kluge Leute der Rhön haben das Rhönschaf als Haustierasse im letzten Monment vor dem Aussterben bewahrt. Heute ist es das Rhönschaf stark im regionalen Handel der Rhön vertreten mit gesunden, ökologische Produkten rund um das Schaf. Das Rhönschaf ist heute eine geschützte Marke und ist der Symphatieträger der Rhön.

Segeln auf der Wasserkuppe

Die Wasserkuppe der Hessischen Rhön besitzt eine Sommerrodelbahn, dazu ist die Wasserkuppe ist ein Eldorado für Segelflieger und hat einen hohen Bekanntheitsgrad; die Segelflugschule ist weltweit bekannt. Insgesamt wird die Wasserkuppe im Sommer und im Winter als Freizeitgelände sehr stark genutzt. Im Winter ist die Rhön ein außerordentlich gut besuchtes Skigebiet. Sowohl alpine Strecken, als auch gespurte Loipen stehen zur Verfügung.


Landkarte Deutschland - Rhön
Region Rhön im Dreiländereck

Wetter in Bischofsheim

Der Feind hörte mit

Zu Zeiten des Kalten Krieges war auf der Wasserkuppe ein Horchposten in Richtung Osten. Die ehemalige DDR-Grenze verläuft in unmittelbarer Nähe. Heute ist die Natur entlang des ehemaligen Grenzzauns äußerst wertvoll und schützenswert. In unmittelbarer Grenznähe wurde die Natur über viele Jahrzehnte hinweg nicht nachhaltig verändert. Bleibt abzuwarten, ob man diese Naturoasen für die Nachwelt bewahrt.

Milseburg

Die Milseburg ist ein Berg der Hessischen Rhön mit einer Höhe von 835 Meter. Er ist aufgrund seiner beeindruckenden Felsenlandschaft ein beliebtes Ausflugsziel. Oben angekommen, kann man sich in der Milseburghütte stärken. Für die seelische Stärkung sorgt eine Kreuzigungsgruppe sowie eine kleine Kapelle. Die Milseburg war schon zu keltischen Zeiten besiedelt; man fand dort Reste einer Wallanlage. Der Milseburgradweg wird gerne genutzt. Er führt entlang ehemaliger Bahngleise. Die Schienen wurden entfernt und der Weg asphaltiert. So hat man einen wunderschönen Radweg geschaffen ohne starke Steigungen und mit Durchfahrten durch ehemalige Eisenbahntunnel.

Kreuzberg, heiliger Berg der Franken

Der Kreuzberg, der "heilige" Berg der Franken, beheimatet ein Franziskanerkloster. Es wurde in den Jahren 1681-1692 errichtet. Das Kloster Kreuzberg ist ein gut besuchter Wallfahrtsort. Nach dem man in der Wallfahrtskirche gebetet hat, kann man sich in der Gastwirtschaft des Klosters ein selbstgebrautes Klosterbier und eine zünftige Brotzeit gönnen. Auch Nicht-Wallfahrer sind dort herzlich willkommen.



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