Spreewald in Brandenburg

Von Wasser geprägte Naturregion

Der Spreewald befindet sich im südöstlichen Brandenburg, zwischen Berlin und Dresden. Ursprünglich war der Spreewald ein riesiges Sumpfgebiet, welches in erster Linie vom Wasser der Spree gespeist wurde. Die heutige Gesamtfläche des Spreewaldes beträgt etwa 3.170 km². Die Moor- und Auenlandschaft erhielt erst nach der Ankunft des Menschen sein heutiges Aussehen.

Haus an einem Kanal im Spreewald
Gemütliches Wohnhaus im Spreewald

Heute durchziehen unzählige künstliche Kanäle den Spreewald, die mit kleineren Kähnen befahrbar sind. Das äußerst fruchtbare Land wurde teilweise trockengelegt, um Häuser bauen zu können. Die Kulturlandschaft im Spreewald wurde maßgeblich von den Sorben gestaltet, einer Volksgruppe, die aus östlicher Richtung kommend, sich im Spreewald niederließ. Heute ist die Gesamtheit des Spreewaldes als Biosphärenreservat vor weiterer Zerstörung geschützt.

Sorbische Tradition

Die einstige Abgeschiedenheit des Spreewaldes kam dem Erhalt der mitgebrachten Traditionen der Sorben zugute. Die Sprache der Sorben, die Bauweise der Spreewaldhäuser und die sorbische "Spreewaldtracht" hat die Zeit bis heute in der besagten Region überdauert.

Schlosshotel Lübbenau Brandenburg
Schloss Lübbenau im Spreewald - heute ein nobles Hotel

Spreewaldgurken und Touristenkähne

Der bekannteste Exportartikel aus dem Spreewald ist ohne Zweifel die Spreewald-Gurke. Die Wasserwege sind die Hauptverkehrswege im Spreewald. Der Kahn als traditionelles Fortbewegungsmittel prägt noch heute die wasserreiche Region in Brandenburg. Fortbewegt auf dem Wasser werden die Kähne mit einer langen Holzstange, welche durch das Abstoßen vom Grunde des Kanals den Vortrieb erzeugt. Was früher ein überlebenswichtiges Fortbewegungsmittel war, ist heute eine fast reine Touristenattraktion. In den warmen Jahreszeiten gleiten zu normalen Zeiten zahlreiche Kähne mit unzähligen Touristen über die Kanäle des Spreewaldes, von Anlegestelle zu Anlegestelle. Der Tourismus hat viel Wohlstand in den Spreewald gebracht, doch manchmal wird es den Spreewaldbewohnern schon zu viel, wenn zum Beispiel die Kanäle verstopft sind vor lauter Kähnen.

Das bewohnte Moor

Der Spreewald wird geologisch in den Unterspreewald und den Oberspreewald unterschieden. Zwischen den beiden Landschaftsteilen befindet sich die größte Stadt des Spreewald-Gebietes, Lübben. Nach Süden wird das Gebiet vom "Lausitzer Grenzwall" begrenzt. Nach Süden steigt die Landschaft allmählich an und wird trockener. Heute sind im Spreewald immer noch zahlreiche Moorflächen vorhanden. Die Moore sind in Gefahr, da sie durch zunehmende allgemeine Grundwasserabsenkung allmählich austrocknen. Der Spreewald ist ein unglaublich wichtiges Gebiet zur Erhaltung der Natur. Unzählige, zum Teil sehr seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten, haben dort bis heute überlebt.

Kanufahren durch den Spreewald
Mit dem Kanu durch den Spreewald

Wandern, Radfahren und auf dem Wasser

Die trockenen Bereiche in der brandenburgischen Region eignen sich hervorragend zum Wandern und Radfahren. So wurde das Radwege- und Wanderwegenetz für die Frischluft-Freunde auf über 1.000 Kilometer Gesamtlänge ausgebaut. Der Gurkenradweg alleine misst schon 250 Kilometer. Wer die Ruhe genießen will, durchquert den Spreewald mit einem Kanu, Paddelboot oder Kajak. Im Spreewald sind etwa 200 befahrbare künstliche Wasserwege vorhanden. Sogar die Metropole Berlin kann vom Spreewald aus über den Oder-Spree-Kanal angesteuert werden.


Landkarte von Deutschland - Brandenburg
Landkarte von Brandenburg - Spreewald

Städte und Gemeinden im Spreewald

  • Altdöbern
  • Briesen
  • Burg
  • Calau
  • Cottbus
  • Drebkau
  • Freidorf
  • Golßen
  • Halbe
  • Luckau
  • Lübben
  • Lübbenau im Spreewald
  • Märkische Heide
  • Neu Zauche
  • Schlepzig
  • Straupitz
  • Teupitz
  • Vetschau
  • Werben


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